Strandzelt Manufaktur

Historisches

Eine kleine Zeitreise…

strandzeltmanufaktur_historisch_2Der klassische Strandkorb ist allseits bekannt. So steht er an fast allen Nord- und Ostseestränden, die Küste rauf und runter; in so manchen Gärten und vermutlich auch in zahlreichen deutschen Baumärkten.

Dagegen ist das Borkumer Strandzelt schon eine außergewöhnliche und seltene Erscheinung. Leider macht die Seltenheit die Spurensuche nach seinen Anfängen nicht leichter. Denn, man mag es kaum glauben, Strandzelt und Strandkorb entstanden fast zur gleichen Zeit – zumindest die Idee, eine wind- und sonnengeschützte Sitzgelegenheit zu schaffen, hatten wohl beide Erfinder.

strandzeltmanufaktur_historisch_1Werfen wir einen kurzen Blick zur Seite, auf den Strandkorb: In der Entstehungsgeschichte des Korbes wird für das Jahr 1882 der Korbmacher Wilhelm Bartelmann als Erfinder des ersten einfach Strandkorbes genannt. Dieser war jedoch nicht vergleichbar mit den Körben, wie wir sie heute kennen. Vielmehr wirkte er wie ein aufrecht gestellter Wäschekorb – gedacht als Windschutz für eine Person. Etwa um 1900 kamen die ersten breiteren Entwicklungen mit der bekannten abklappbaren Rückenlehne auf.

Auch das Strandzelt entstand nicht von heute auf morgen. Leider ist seine Entwicklung nicht sehr ausführlich dokumentiert. Doch auf Lithografien und Postkarten tauchen die Zelte bereits 1896 vereinzelt auf. 1897 sind sie schließlich in großer Zahl am Borkumer Strand zu sehen. Man kann also annehmen, dass die ersten Exemplare um 1894/95 gebaut wurden.

strandzeltmanufaktur_historisch_3Das Erstaunliche daran ist, dass sich diese Zelte kaum von der heutigen Konstruktion unterscheiden. Lediglich die Zerlegbarkeit wurde vor etwa 30 Jahren überarbeitet. Im Gegensatz zu dem „neuen“ Klassiker, ließ sich bei den ersten Zelten die Sitzbank nicht in zwei Teile zerlegen. Sie blieb fest mit dem Unterrahmen verbunden.

Man könnte also – mit einem Augenzwinkern – behaupten: Borkums Strandzelte waren schon immer nahezu perfekt.

Nun muss man eingestehen, dass die Zelte aus einer Zeit stammen, als die Herrschaften es gesittet fanden, im gestärkten Gehrock gerade und akkurat auf einer Bank zu sitzen. Sich in aller Öffentlichkeit lässig in ein Polster zu lümmeln, war für sie wohl ein befremdlicher Gedanke. Trotzdem ist es dem Tischler vor 120 Jahren gelungen, auf einfachste Weise eine bequeme Bank zu bauen. Die geschwungene Form der Sitz- und Rückenlehne ist bis heute unverändert. Das Ganze dann leicht, zerlegbar und trotzdem extrem stabil mit Wand und Dach auszustatten grenzt an einen Geniestreich.
strandzeltmanufaktur_historisch_4Die Zelte bieten (im Gegensatz zum Korb) einen völligen Windschutz, hervorragenden Sonnenschutz und selbst ein kräftiger Schlagregen kann dem Gast nichts anhaben. Man kann das leichte Zelt mit dem Rücken in den Wind drehen; Platz nehmen; in Ruhe sein Buch zu Ende lesen und dabei die Nachbarn beobachten, wie sie fluchtartig ihren schicken Strandkorb verlassen, an dem behäbigen Teil herumzerren, um am Ende doch nur nass und durchgepustet zu werden. strandzeltmanufaktur_historisch_5

Waren Sie schon als Kind Gast auf unserer schönen Insel? Dann haben Sie bestimmt das ein oder andere Eis von der Milchbude geholt. Wie konnten Sie nur Ihren Liegeplatz wiederfinden? Genau, dank des schönen bunten Zeltes! Einzigartig auf dem Strand, obwohl sie zu hunderten dort standen.

Die schönen bunten Zelt haben unseren Borkumer Strand zu etwas Besonderem gemacht. Versuchen Sie das mal mit 1.000 schlichten Körben!

Es ist ein Stück Nostalgie. Es ist etwas ganz Besonderes. Es gehört zu Borkum wie Sand und Meer.

Ihr eigenes Strandzelt.

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